Gustl Bayrhammer hatte lange auf den Durchbruch warten müssen. 1945 erhielt er, zusammen mit Toni Berger, sein erstes Engagement in Sigmaringen. Danach folgten Tübingen und Augsburg, Karlsruhe und Salzburg. Nichts deutete darauf hin, dass sein Lebenstraum in Erfüllung gehen würde: an einem der großen Münchner Häuser zu spielen. Zwanzig Jahre dauerte es, bis man 1966 durch eine kleine Rolle in dem Fernsehspiel „Bohrloch“ auf ihn aufmerksam wurde - und man ihn an die Münchner Kammerspiele holte, wo ihn Therese Giehse mit den Worten empfing: „Wo haben Sie sich denn so lange versteckt?“ Lange hielt es Gustl Bayrhammer an den Kammerspielen dennoch nicht aus, denn das Fernsehen lockte zunehmend. Hier fand er - anfänglich durch den Komödienstadel und die Verfilmung des Brandner Kaspar - zu seiner Rolle als barocker, mitunter auch grantelnder Volksschauspieler.