Als Karajan die Leitung der Berliner Philharmoniker übernahm, fand er ein Orchester vor, das besonders durch die mitreißende Wucht seines Spiels begeisterte. Diese Qualität wurde auch ein wichtiges Element seiner mittlerweile legendären Beethoven-Interpretationen, die er und seine Musiker in den 1960er und 1970er Jahren in allen großen Konzertsälen in Europa, Japan und den USA präsentierten und in der Folge auch auf Platte festhielten. Dieses Erlebnis wollte der 1930 geborene Avantgarde-Regisseur Hugo Niebeling einfangen mit seinem brillanten Konzertfilm der Siebten Symphonie aus dem Jahr 1971. In dem Film ist das Orchester in drei steil ansteigenden Dreiecken platziert, was die Form des antiken griechischen Theaters aufnimmt, dessen Sitzreihen sich von einer runden Orchestra aus den Hang hinaufzogen.